#communityprojekt100 - 100 ikonische Streetfotos #45

Zu Meiner Aufgabe

Die Fotografin die mich in dieser Aufgabe begleitet hat trägt den Namen Inge Morath und lebte von 1923-2002. Sie war Vorreiterin was das Thema Farbfotografie angeht und stellt dieses auch in diesem Bild von 1954 eindrucksvoll dar. Das Bild mit dem Titel Street Corner at Wolrd´s End wurde in London in einem Arbeiterviertel aufgenommen. Für mich war diese Tatsache sowas wie glückliche Fügung… Ich lebe mitten im Ruhrgebiet - ein größeres Arbeiterviertel gibt es glaube ich in Deutschland nicht laugh

Zu meiner Person

Mein Name ist Philipp Kramarczik, geboren und aufgewachsen in Bottrop habe ich mich früh mit dem Thema Fotografie beschäftigt. Ich bin Jahrgang ´82 und durfte aus diesem Grunde noch mit der analogen Fotografie beginnen. Zur Schulzeit konnten wir die Dunkelkammer innerhalb der Schule zum experimentieren und lernen nutzen. Seid dem habe ich mich immer mal mehr mal weniger intensiv mit der Fotografie beschäftigt. Gerade in den letzten Jahren konnte ich mich von dem Thema Streetfotografie nicht mehr abwenden. Einige Beispiele meiner Arbeit könnt ihr Euch gerne unter www.Kramarczik.de ansehen. Wie ihr an den Bilder auf meiner Website erkennen könnt liebe ich die Schwarz Weiß Fotografie. Das bedeutete für mich raus aus der Comfort Zone blush

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Das Bild – Street Corner of World´s End

Wie gerade erwähnt sind Farbbilder nicht gerade meine Stärke… Aber genau dieses Thema war hier nun gefordert. Es war für mich unheimlich interessant wie der Blick des Betrachters von Links unten über die Werbung, die Kinder und die Arbeiter in die tiefe der Straße geleitet wurde. Auf den zweiten Blick allerdings waren es die alleine gelassenem Kinder die am Ende für mich die Hauptrolle übernahmen.

Die Gedanken zu Bild

Zu beginn hatte ich mich mit dem Titel beschäftigt. Das Ende der Welt? An einer normalen Straßenecke? Wenn ich jetzt philosophisch an das Thema herantrete, könnte man evtl das Ende der Welt mit dem Alltag gleichsetzen?! Hier zu sehen eine Alltagssituation wie sie evtl heute nicht mehr vorzufinden sein dürfte (zu mindestens habe ich bei meiner Umsetzung keinen alleingelassenen Kinderwagen finden können.

  • Als frisch gebackener Vater hat mich die Tatsache der allein gelassenen Kinder am meisten beschäftig. (Sozialkritisch?)
  • Die Handwerker waren für mich ein weiterer Punkt im Bild an dem man hängen bleiben konnte und sich im wahrsten Sinne des Wortes ausmalen konnte was sie da eigentlich gerade treiben.
  • Die Rote Farbe im Bild ist sehr dominierend wie ich finde. In meiner Umsetzung habe ich versucht dieses mit aufzunehmen, frage mich aber ob sie nicht vom eigentlichen Thema ablenkt. Wenn die Kinder die Hauptprotagonisten sein sollen - für mich sind sie es.
  • Der zu sehenden Tante Emma Laden hat mich sofort an unsere im Ruhrgebiet noch heute häufig aufzufindenden Büdchen erinnert… „geh ma anne Bude und hol ma ne Tafel Schokolade“ hat meine Oma immer liebevoll zu uns gesagt.

Meine Interpretation

Begonnen hatte ich mit einer kleinen Fahrradtour durchs Ruhrgebiet um die richtige Location zu Finden. Wie gerade schon erwähnt hatte ich die Büdchen bei uns schon im Vorhinein als ideale Location auserwählt.

Um genügen Protagonisten-Auswahl zu haben, wählte ich eine Bude direkt an einem Marktplatz und wartete auf den Markttag.

Diese Straßenecke brachte einige Parallelen zum Original mit sich.

  • Große rote Werbeflächen
  • Tante Emma Laden bzw. Büdchen
  • Einen Roten „Briefkasten“ am Ende des Bildes

Meine sozialkritische Komponente konnte ich leider im diesem Zusammenhang nicht mit einbringen.

Da die Fußgänger Ampel sehr kurz geschaltet war hatte ich mehrfach die Möglichkeit Eltern mit Kindern beim überqueren einer roten Ampel abzulichten allerdings würde dies nicht den Tatsachen entsprechen da sie immer bei Grün los liefen. Dadurch habe ich mich gegen diese Art von Darstellung (entzerrte Wahrheit) entschlossen.

street_corner_at_worlds_end-1.jpg

Fazit

Für mich war es eine Freude und eine Herausforderung zugleich mit einer solchen Aufgabe vertraut worden zu sein. Es war für mich schwerer als gedacht die Inhalte des Bildes und damit das Thema in meiner eigenen Interpretation einzubringen.

Es eine schöne Erfahrung dabei zu sein. Freue mich auf weitere Tolle Arbeiten aus der Community.

PS: Last but not Least Danke an den Organisator dieser Runde Frank