Fotografie-Gestaltung-Drittel-Regel
Wir bieten Ihnen hier ein kleines aber hilfreiches Tool, um Ihre Bilder gestalterisch im Nachgang zu überprüfen.
Vielen Hobbyfotografen passiert unbewusst immer wieder der selbe gestalterische Fehler, das Hauptmotiv ist mittig im Bild. Schauen Sie sich einmal Ihre letzten Urlaubsfotos an. Als Anfänger der Fotografie stellen Sie vermutlich schnell fest, dass bei vielen der Aufnahmen der Horizont mittig im Bild verläuft, die abgebildete Person mittig im Bild zu sehen ist und Sie sich offensichtlich auf das Hauptmotiv konzentriert haben. Das muss nicht immer falsch sein. Allerdings können Sie gestalterisch gut Punkten, wenn Sie das Motiv bewusst im Bild platzieren. Die verbleibende Frage ist, wie wirkt ein Foto mit einem bewusst gesetzten Hauptmotiv und wie können Sie es schaffen sich von der mittigen Positionieren aller Motive zu lösen. Dazu haben wir Ihnen nachfolgend ein kleines Tutorial geschrieben, das Ihnen helfen soll, Ihre Foto fotografisch zu verbessern. Wir sind mit der Kamera nach Mallorca gereist und haben uns ein paar Stunden Zeit genommen, um für Sie die nachfolgenden Fotos anzufertigen und diese in einer Anleitung zur gezielten und gestalterisch sinnvollen Anordnung des Hauptmotivs zu verarbeiten.
Motive bietet Mallorca ja in Hülle und Fülle, so dass jedem Menge Bildmaterial entstanden ist. Doch sehen Sie selbst.
Sie sehen, im Rahmen der Bildgestaltung macht es häufig Sinn, sich der s.g. Drittelregel (http://de.wikipedia.org/wiki/Drittel-Regel) zu bedienen. Dabei wird das Motiv horizontal und vertikal in jeweils 3 gleich große Abschnitte eingeteilt. Die horizontalen und vertikalen Trennlinien schneiden sich wiederum, wodurch 4 Schnittpunkte und insgesamt 9 Bildteile entstehen. Vertikale Bildelemente legt man bei geschickter Gestaltung sinnvoller Weise auf eine der beiden vertikalen Linien. Horizontale Bildelemente (z.B. den Horizont) auf eine der horizontalen Linien. Sie sehen jetzt, genau dieses haben wir bei unseren Fotomotiven auf Mallorca getan. Wir haben Bildwichtige Elemente auf den Drittellinien oder auf den Schnittpunkten der 4 Linien positioniert, um die beste Bildwirkung zu erzielen.
Die Positionierung des Horizontes auf die obere horizontale Drittellinie betont den Vordergrund und vermittelt Nähe.
Bei diesem Foto liegt der Leuchtturm auf dem rechten oberen Schnittpunkt gesetzt. Durch die Wahl der oberen Linie wird der Vordergrund, in diesem Fall die Felsen am Cap de Formentor, mehr betont und das Hauptmotiv rückt in den Hintergrund. Das gesammte Motiv vermittelt Nähe.
Beim nächsten Foto liegt der Leuchtturm ebenfalls auf dem rechten oberen Schnittpunkt. Durch die Wahl der oberen Linie wird in diesem Fall keine so extreme Nähe, wie im letzten Bildbeispiel vermittelt vermittelt, weil der Bildwichtige Vordergrund fehlt.
Hinzu kommt bei beiden Bildbeispielen dass durch die westliche Angewohnheit, Dinge von links nach rechts zu betrachten (z.B. lesen von Büchern) der Betrachter mit seinem Blick zuerst den linken Bildbereich abschweift, um zum Ende der Betrachtung (passiert alles unterbewusst und in Sekundenbruchteilen) auf den Leuchtturm zu treffen und beim Hauptmotiv mit dem Blick zu verweilen. Die Bilder sind für Betrachter unseres Kulturkreises damit noch harmonischer als bei gegenteiliger Anordnung. Mehr zur ergänzenden Wirkungsweise der Linien in einem weiteren Tutorial.
Hier noch ein Bildbeispiel, dass zum Großteil durch den Himmel bestimmt wird. Das nahe herangerückte Hauptmotiv und dieser Himmel vermitteln Weite, da der Vordergrund praktisch inexistent ist. Zur rechts-links-Aufteilung gelten die Bereits unter Bild 2 gemachten Hinweise.
Das nachfolgende Bild zeigt den direkten Unterschied zwischen Horizont oben und Horizont unten. Alles Weitere zeigt das Bild:
Das nachfolgende Foto zeigt eine ins Bild verlaufende Strasse die auf einem der unteren Drittelpunkte endet. Durch die tiefe Kameraposition wurde dennoch abweichend von o.g. Aussagen Nähe vermittelt. Mehr dazu kurzfristig hier auf der Webseite.
Es folgen weitere Bildbeispiele, die die Positionierung der bildwichtigen Elemente auf den Drittellinien oder Drittelpunkten verdeutlichen und auch den letzten Zweifler überzeugen sollten.
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