Erfahrungsbericht Think Tank Airport International V2.0
Jahrelang waren wir mit unserem gesamten Fotoequipment in allen möglichen Taschen und Rucksäcken unterwegs. Immer wieder habe ich über Rückenschmerzen und eine überlastete Schulter gejammert. Wenn man dann mal nur einen Teil der Ausrüstung dabei hatte, um das Tagesgepäck zu minimieren fehlte garantiert das Objektiv, welches genau in dem Moment und in der Aufnahmesitutation gut gewesen wäre. Eine der oft gewählten Alternativen war 2 Kamerabodys mit sich ergänzenden Linsen am Sniper um den Hals zu tragen. Für die Städtetour eine durchaus gelungenen und erprobte Vorgehensweise, für einen vielfältigen und nicht penibel geplanten Fotoausflug zum Beispiel im Urlaub keine Lösung. In den vergangenen Jahren haben wir als „Allrounder“ unseren Lowepro Naturetrecker AW2 und den Kalahari K-71 für unsere Reisen genutzt. Alles schön und gut, solange das Teil nicht das Auto verlassen muss und auf den Rücken soll. Dazu muss man allerdings noch anmerken, dass wir generell Fotoaschen immer komplett ausfüllen. So passen in den Naturetrecker knapp 25kg Equipment, wer mehr drinn hat, gern melden...
Auf der letzten Mallorca Fotoreise hat Dominique Leppin erneut seinen Think Tank Airport International im Einsatz gehabt. Ein Fototrolley der nicht die Möglichkeit bietet auf dem Rücken transportiert zu werden, der aber gleichzeitig sehr komfortabel hinterher gezogen werden kann. Wie Dominique so durch die Pampa fuhr mit seinen Think Tank und wie er sich immer am Auto einfach aus dem riesigen Koffer bediente, das überzeugte absolut!
Für uns zum Kauf ausschlaggebend war natürlich, und das sagt der Name dieses Spitzen-Fototrolleys ja bereits, die Handgepäcktauglichkeit. Da wir mit großem und umfangreichem Equipment ständig reisen ist das für uns Kaufkriterium Nummer 1. Also wurde nach der Mallorca Fotoreise im November 2012 und vor unserem Tripp nach China nicht lange gezögert, sondern der Think Tank Airport International in der Version V2.0 bei amazon bestellt. Jetzt muss ich aufpassen, dass ich nicht zu sehr ins Schwärmen gerate, der Fotokoffer ist verarbeitungstechnisch nochmal eine wirkliche Steigerung zu den Lowepro Produkten. Der Stoff, das Chassis, die Griffe und Ösen, die Inneneinteilung und deren Polsterung, all dies macht einen Eindruck wie aus dem Ei gepellt und in echter Wertarbeit hergestellt. Selbstredend, dass die inneren Reißverschlüsse mit Stoff abgedeckt sind und das YKK Logo tragen.
Das Fassungsvermögen reicht für den „normalen“ Hobbyfotografen und auch den Profi allemal aus. Geil ist auch, dass sogar ein Objektiv wie das 200-400 von Nikon oder unser EF 500 von Canon Platz finden. Auf Mallorca im Dezember 2012 hatten wir beispielsweise folgendes im Koffer dabei:
Canon EOS 1DX
Canon EOS 550D
EF 70-200 2,8
EF 24-70 2,8
EF 17-40 4,0
EF 85 1,2
EF 50 Makro 2,5
EF 40 2,8 STM
Dazu:
Ladegeräte für beide Kameras, jeweils einen Ersatzakku, 3 x 6-fach Kalahari Filteretui, 1 Sunsniper, Stativplatten, Kabel, Ladegeräte und Adapter für iPhone, iPad und Macbook Pro, 1 x Macbook Pro 15“, Speicherkarten, Multifunktionswerkzeug, Kabel und Funkauslöser und jede Menge Kleinkram. Ich denke das kann überzeugen ;-)
Hier ein paar gepackte Bilder.
gepackt, wie oben aufgelistet | gepackt, wie oben aufgelistet |
gepackt, wie oben aufgelistet | Innenfächer im Deckel |
gepackt mit dem EF 500 - f4,5 und EF 70-200 f2,8 | Kabelschloss |
Kofferschloss | robuste Kofferrollen |
Natürlich ist der Fototrolley so wie ich ihn packe für die meisten Handgepäckregelungen erheblich zu schwer. Das geile ist aber, er passt in die Hangepäckbox der Airlines und die meisten Airlines kontrollieren das Gewicht des Handgepäcks nicht. So hatte ich weder auf dem Flug nach China, noch dort beim Inlandsflug noch bei der letzten Mallorca Reise irgendwelche Schwierigkeiten. Niemand sieht dem Think Tank an, dass er Fotoequipment beinhaltet und niemand kommt auf die Idee, dass er schwerer als ein normaler Kabinentrolley sein könnte.
Handgepäckfach "Easyjet":
Doch wie hat sich der Fotokoffer in der Praxis und vor Ort geschlagen? In China ist er mit mir quasi immer über Stock und Stein, in die U-Bahn und wieder raus, in das Taxi und anschließend wieder über die Straße, kein Problem. Die Inliner-Rollen des Think Tank Airport International stecken einige Pflasterunebenheiten weg. Geil auch, dass er eben nicht nach Fotokoffer oder Tasche aussieht, so kann man ganz unbesorgt auch durch die düstersten Ecken fahren, kein Thema. Wirklich gut ist auch, wie schnell man das Transportgestänge ausgefahren hat und mit leichtem Schwung quasi wieder in den Trolley schmeißen kann. Eine clevere Lösung ist auch der Zahlenschloss-Reißverschluss und das Kabel inkl. Schloss mit dem der Koffer mal schnell an einen Laternenpfahl gekettet werden kann, wenn man sich mal ungestört nach links und rechts drehen will. Auch wer häufig in 12-Bettzimmern in Hostels übernachtet oder dem Personal im 5* Haus nicht traut kann seine Fotoausrüstung so sichern ;-)
Auf Mallorca im Dezember war der Think Tank täglich mit „on the road“. Heißt, er war immer im Kofferraum mit dabei und er hat auch jedes Verlassen des Autos mit begleitet. Egal ob wir in der Nacht über Schotterwege Richtung Küste gelaufen sind oder tagsüber am Cap de Ses Salines waren, der Think Tank hat sich wacker geschlagen. Bei weicherem, nicht nassen Sand, über Felsen, auf Kieselsteinen (Torrent de Pareis) und bei hohen Stufen haben wir ihn natürlich entlastet und m wirklich schön ausgeformten Griff getragen. Selbstredend, dass mit dem oben aufgelisteten Equipment tragen auch keinen Spaß macht, aber meistens handelte es sich lediglich um einige Meter und der Vorteil des langen hinterher ziehens überwog einfach. Im Windschatten des aufgeklappten Deckels lassen sich perfekt Objektive wechseln und Schneebesen entzünden... Wer mehr zu den Schneebesen wissen möchte abonniert am besten unser Nachrichten bei Facebook. Das kommt bald mehr.
Die Beine kann man darauf auch toll hochlegen!
Klar, wir hatten für den weiteren Ausflug vom Auto weg, auch noch eine Kalahari K-31 dabei. Diese kam kein Mal in der Woche zum Einsatz. Bei kleineren Ausflügen nur mal schnell aus dem Auto raus und ein paar Fotos gemacht oder bei Betreten der verlassenen Winzerei blieb der Think Tank im Auto zurück und es kam nur die 1DX und 2 Objektive am Sunsniper mit.
Unser Fazit nach 5 Wochen Think Tank Airport International V2.0 lautet: Warum haben wir dieses Teil nicht schon viel früher gekauft? Klar, ganz gezielt werden wir auch weiter unsere Fototaschen und bestimmt auch mal einen der Rucksäcke nutzen, aber wir sind uns sehr sicher, zum 90% wird uns demnächst der Think Tank Airport International V2.0 begleiten.
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